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zur verkostung:
Chäteau La Lagune
Château La Lagune
Auf Sand gebaut:
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Querschnitt durch den Boden auf Chäteau La Lagune
 
Château La Lagune Haut-Médoc 3ème Cru classé
Jahrgang Verkostungsnotiz Wertung Bemerkungen
1999 Rubinkern. Heller Rand (!). Etwas Brettanomyces. Lebkuchen, Vanille. Kernige Erscheinung am Gaumen, feine Tanninqualität, aber leichte Adstringenz. Schlanker, eleganter Bau, ziemlich saftig, nicht unbedingt auf lange Sicht gebaut. 14,25 Nicht dekantiert.
1989 Rubinkern, orangetöniger Rand. Heidelbeer, Sauerkirsch, sehr expressive terroir-Noten. Feuchter Sand. Nougat, Schoko. Etwas Vanille-Süße noch vom Barrique-Ausbau. Seidenweicher Gaumen, sehr präsenter Alkohol, rund, füllig, schöne Fruchtsüße, tiefe Säure. Saftiges Finish mit leichter Alkohol-Bitternis. Vor allem bei der Rückprobe nach der Verkostung der schlanken, älteren Weine wirkt der 89er sehr alkoholgeprägt und sogar brandig. 14,5 Nicht dekantiert.
Dippel 73 Punkte (von 80, allgemeine Jahrgangswertung: 74-76),
Gabriel 17 Punkte (von 20),
Parker 90 Punkte (von 100).
1982 Rubinkern, mahagonifarbene Reflexe am Rand. Duft zunächst irritierend reif: Waldhonig, Maggi, Fleischsuppe, Sellerie. Dann gewinnen vifere Aromen an Gewicht: Vanille, Haselnuß, feuchter Kies, geradezu petrolartige terroir-Noten. Schließlich Menthol, Zigarrenkiste, Beeren. Sehr positive Entwicklung im Glas. Am Gaumen sehr fester Gerbstoff noch, beeindruckende Dichte. Tolle Griffigkeit, mittlere Länge, Abgang saftig und trocknend zugleich. Stabiler, reifer Nerv. Ein Tanninpaket mit verhaltener Prognose, was das Aromapotenzial betrifft. 15,5 Nicht dekantiert.
Broadbent ***(*) von 5 Sternen,
Dippel 79/80 Punkte (allgemeine Jahrgangswertung: 75-77 Punkte),
Gabriel 18/20 Punkte,
Parker 93/100.
1975
Château-Füllung
Rubinkern, breiter reifer Rand. Sehr beerig im Duft. Auch Orange, süßliche Vanillepudding-Töne. Jod. Milder Auftakt, Extraktsüße und passendes Säure-Rückgrat, lebendiges körniges Tannin ohne Grobheit. Saftiges, schönes Finish: fruchtig, harmonisch. Sehr lebendiger Wein, noch völlig sattelfest. 15 Nicht dekantiert.
Dippel 79/80 Punkte (allgemeine Jahrgangswertung: 73-77),
Gabriel 14/20 Punkte,
Parker 85/100.
Cf. auch Archiv: Bordeaux 1975.
1975
"Réserve Nicolas"
Rubinkern. Sehr heller breiter Rand. Im Duft belegt und leicht muffig. Am Gaumen stark von Gerbstoff geprägt, malziges Finish. Grober Klotz, schwer zu beurteilen des wahrscheinlichen Flaschenfehlers wegen. Neben der Muffnote kommen auch gemüsige Komponenten auf. 14?? Nicht dekantiert.
Château-Etikett mit zusätzlichem Branding: "Réserve Nicolas".
1970 Rubinkern. Breiter orangetöniger Rand, noch weiter ins Zentrum reichende Aufhellung. Prägnante Frucht, sehr lebendig und präsent: Johannisbeer-Traubenzucker, Süßkirsche, vollreife Himbeere. Etwas Pferdestall (ein Anflug). Leder. Kompakter Auftakt, früh aufkommende Retrofrucht: Preiselbeer, Kakao. Feiner Gerbstoff, saftiger Nerv. Länge und Eleganz, Feinheit mit Druck! Nicht zuviel Körper, nicht zuviel Tannin. Schön, wie am Übergang ins Finish saftiger Extrakt greift. Subtil und doch mit viel Ausdruck. Burgundisch in den Aromen, am Gaumen aus einem Guss. Unglaubliche Frische. 17 Nicht dekantiert.
Broadbent ***(*) von 5 Sternen,
Dippel 78/80 Punkte (allgemeine Jahrgangswertung: 73-78 Punkte),
Gabriel 19/20 Punkte,
Parker 87/100.
1966
Château-Füllung
Rubinkern. Breiter orangetöniger Rand. Gute Präsenz im Duft, wirkt entwickelt, aber nicht überreif: Erdbeer. Scharfe Cassis-Note. Etwas Pyrazin. Weicher Auftakt, Alterssüße. Guter Nerv noch. Mittlere Intensität - reifer, leicht gezehrter Gaumenabschluss. Malzig. Saftige Anteile im Schwinden begriffen. Wenig Komplexität und leichte Grüntöne. 14,5 Nicht dekantiert. Broadbent *** von 5 Sternen,
Gabriel 18/20,
Parker 84/100.
1966
Händler-Füllung
Barrière & Fils
Farbe ein wenig heller am Rand als bei der Château-Füllung, aber fast identisch: Rubin mit breitem Orangeton am Rand. Bukettreich: Vanille, Marzipan, Cassis, Kies-terroir-Würze. Ausdrucksstark. Saftiger Auftakt, eingeschmolzenes Tannin. Gute Länge - vor allem aber auch sehr strukturiert während der ganzen Permanenz am Gaumen. Gute Stoffigkeit - das Rückgrat wirkt so, als habe der Wein noch Reserven. Die Abgangsaromen sind allerdings auch tertiär: Nuss, Malz, Tannennadeln. 15,5 Nicht dekantiert.
Barrière & Fils-Etikett.

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